MuGi.lu
Musik und Gender in Luxemburg
Das gemeinsam von der Universität Luxemburg und CID | Fraen an Gender initiierte Projekt hat zum Ziel Musikgeschichte aus einer Genderperspektive zu erforschen. In Zusammenarbeit mit der Hochschule für Musik und Theater Hamburg und der Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar, die das Lexikon MUGI (Musik und Gender im Internet) betreuen, sowie dem Centre national de l’Audiovisuel und dem Centre national de Littérature werden
* Archivmaterial des CID | Fraen an Gender zu Komponistinnen in Luxemburg international zugänglich gemacht,
* neue Archive erschlossen und oral history Interviews mit Musiker:innen geführt,
* diese Daten erforscht und neue Erkenntnisse im Lexikon MUGI veröffentlicht,
* pädagogische Projekte und musikalische Neuaufführungen angeregt.
Neben der Zusammenarbeit mit dem Salon de Helen Buchholtz in Esch/Alzette und dem Festival de Wiltz, bildet die Kooperation mit Kulturinstituten und Dienststellen der Stadt Luxemburg (Archives, Conservatoire, Musée, Photothèque, Service de l’Egalité des Chances etc.) einen neuen Schwerpunkt: “Klangbilder der Stadt Luxemburg” (2025-2028)
Unsere Resultate werden auf dem Portal MuGi.lu präsentiert.
Eine erste Seite ist der Komponistin Helen Buchholtz gewidmet. Diese wurde in Zusammenarbeit mit Le Salon de Helen Buchholtz gestaltet im Rahmen der Europäischen Kulturhauptstadt Esch2022. Das Programm umfasste Konzerte und Vorlesungen sowie Workshops für Schulklassen. Im Rahmen des zweiten Auflage des Salons 2024 wurden weitere pädagogische Workshops angeboten, sowie eine Konzertmontage zu Clara Schumann-Wieck und Pauline Viardot. Zwei neue Portale, die in das Werk der Komponistinnen Nigji Sanges und Tatsiana Zelianko einführen, wurden erschlossen.
Im März 2024 wurden vier neue Portale veröffentlicht zu den Pianistinnen Jeannette Braun-Giampellegrini und Erna Hennicot-Schoepges, der Komponistin Frida Salomon-Ehrlich und der Künstlerin Maggie Vandenabeele. Sie wurden im Rahmen der Tagung Littérature et musique au Luxembourg vorgestellt und sollen weiterführende Forschungen erleichtern. Auch der Sängerin Béby Kohl-Thommes wurde 2024 ein Portal gewidmet.
Ein weiterer Schwerpunkt umfasst Forschung und Veranstaltungen zu Genderrollen in luxemburgischen Operetten, organisiert im Rahmen der Samedis du Théâtre (Dez. 2023) und Festival de Wiltz (Juni 2024). Das Portal zu “An der Schwemm” (Lou Koster/Batty Weber) wurde im Juni 2024 publiziert; “Mumm Séis” (Dicks) ist ebenfalls in Vorbereitung.
Das Projekt wurde finanziell unterstützt von der Fondation Sommer, der Fondation Loutsch-Weydert, dem Geschichtsinstitut der Universität Luxemburg und privaten Spenden.
Geplant ist zudem eine Zusammenarbeit mit
* dem Departement of Music der University of Birmingham zur Erforschung von genderspezifischen Musikpraktiken im national-sozialistisch besetzten Luxemburg (1940-44). Einen ersten Einblick in diese Forschung ‘Beyond Complicity and Resistance’ bietet Nicholas Attfields Beitrag über Johanna Senfter.
* dem Institut de Musicologie der Université Sorbonne-Paris, mit dem Ziel französischsprachige Forschungen in die übergeordnete MUGI-Datenbank einzubringen und Transfers zwischen der deutsch- und französischsprachigen Gendermusikwissenschaft zu leisten
Jahresberichte
Illustration: © Archiv Helen Buchholtz, CID | Fraen an Gender